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Das israelische Militär hindert die UN daran, in Gaza neue Schulen zu bauen

40 000 Schüler sind ohne Schulen

 

Saed Bannoura, IMENC News, 29.10.10

 

 

Fast zwei Jahre nach der verheerenden Invasion ( Operation Cast Lead 2008/09) in den Gazastreifen mit 1400 Toten und  über 30 000 obdachlosen Familien, sind viele bei der Invasion zerstörte Schulen noch nicht wieder aufgebaut worden. Jetzt wollten die UN sich darum bemühen, die Schulen  wieder aufzubauen, aber das israelische Militär lässt es nicht zu; es weigert sich, der UN die Genehmigung zum Aufbau zu geben.

 

Das israelische Militär behauptet, dass die Schulen von der Hamas benützt werden könnten, um Terrorangriffe gegen Israel zu planen.  Und dies trotz der Tatsache, dass vielfache UN und internationale Untersuchungen ergeben haben, dass es keine Beweise  dafür gibt, dass die Hamas je die Schulen in dieser Weise benützt haben und der Tatsache, dass der bewaffnete Flügel der Hamas israelische Zivilisten seit mehr als 5 Jahren nicht angegriffen haben.

 

Nach dem UNRWA-Sprecher Adnan Abu Hasna sind 40 000 Schüler  in diesem Schuljahr nicht in der Schule, weil es an Einrichtungen fehlt, und Israels Weigerung, den Bau der benötigten Einrichtungen zu genehmigen, verschlimmert dieses Problem nur.

Seit Juni 2007, als die gewählte Regierung von Hamas gemäß der palästinensischen Verfassung die Regierung übernahm, hat sich die israelische Regierung geweigert, die gewählte Regierung anzuerkennen, und hat deshalb eine  verheerende Belagerung über die ganze Bevölkerung des Gazastreifens verhängt. Die UN und andere internationale Organisationen haben die Belagerung eine Kollektivstrafe genannt, die eine direkte Verletzung der Vierten Genfer Konvention sei.

 

Baumaterial - nicht einmal für Schulen und Krankenhäuser - gehören zu den vielen verbotenen Materialien, die nicht in den Gazastreifen hineingebracht werden dürfen. Hunderte Tonnen von Baumaterial von internationalen Hilfsgruppen und ausländischen Regierungen wurden vom israelischen Militär beschlagnahmt und  mit Profit innerhalb Israels verkauft.

 

Das israelische Militär sagte, dass die für die neuen Schulen ausgewählten Orte zu nah an palästinensischen Regierungsgebäuden liegen wie z.B. im Tel Al-Hawa-Ortsteil von Gazastadt. Da Israel die Hamas als eine Terroristen –Organisation ansieht, wird jedes Regierungsgebäude in Gaza von Israel als eine Terrorörtlichkeit angesehen und damit auch als legales Ziel für Bombenangriffe.

 

(dt. Ellen Rohlfs)