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Tent of Nations
People building Bridges
Liebe Freundinnen 
und Freunde,
ich grüße Sie und 
Euch ganz herzlich aus Bethlehem. Ich hoffe, dass Sie alle schön Weihnachten 
gefeiert haben.
Wir werden heute 
das Jahr 2010 verabschieden. Für einige war das Jahr 2010 ein gutes Jahr und für 
andere nicht. Für uns Palästinenser haben wir ein schweres Jahr hinter uns, 
obwohl die Hoffnung auf dieses Jahr damals sehr groß war aber viele waren 
enttäuscht. Wir sind Gott sehr dankbar für all was ER uns im Jahr 2010 geschenkt 
hat, für die Kraft um weiter in einer Hoffnungslosensituation doch für Frieden 
und Gerechtigkeit zu arbeiten. Weiter nach vorne schauen und nicht müde werden, 
den der Weg für Frieden ist immer noch wie ein Marathon. 
Ich wünsche Ihnen 
und Euch ein gutes und gesegnetes neues Jahr und würde mich sehr freuen im Jahr 
2011 Sie alle in Palästina begrüßen zu dürfen.
Wir hören ab und 
zu von einem Friedensprozess, Verhandlungen und Gesprächen, die  da und 
dort geführt werden. Es wird immer noch vom Frieden geredet, aber gleichzeitig 
werden in den palästinensischen Gebieten täglich neue Fakten geschaffen.  
Mehr Land wird enteignet, neue Siedlungen werden gebaut, und unser Land wird 
täglich mit Strassen, Zäunen und Mauern zerschnitten. Die Hoffnung auf einen 
Staat mit Souveränität auf Land, Ressourcen und Grenze (3 Grundlagen für einen 
Staat) sinkt mit der Zeit. Wir Palaestinenser sind wie Schafe ohne Hirte und 
wissen nicht, wo es lang geht. Wir befinden uns in einer miserablen Situation.
Der Fall 
betreffend die neuen Abrissbefehle, die wir Ende Mai bekommen haben, liegt immer 
noch beim Gericht. Die Israelische Militärbehörde hat wieder eine neue Frist 
(zum dritten Mal) bis zum 2. Januar 2011 bekommen. Bis dahin sollte die 
Militärbehörde reagieren und ihre Gründe nennen, warum unsere Strukturen 
zerstört werden sollen. Bis jetzt haben wir noch nicht gehört ob die Sitzung am 
2. Januar stattfinden wird oder nicht. Ich habe jetzt einen Anruf vom Anwalt 
bekommen, die Sitzung am 2. Januar ist verschoben worden.
Die Situation auf 
dem Weinberg ist im Moment ruhig, aber neue Fakten werden jeden Tag um den 
Weinberg herum geschaffen. Wir müssen wachsam bleiben.
Der Hügel 
südwestlich vom Weinberg ist vor kurzem enteignet worden. Neue Verbindungswege 
zwischen den Siedlungen wurden gebaut und Stromleitungen verlegt. Der ganze 
Hügel ist bereits unter Siedlerkontrolle. Ein Plan ist, Nahalin mit einem Zaun 
zu umgeben. Ferner ist der Bau von zwei Straßen geplant, um den Weinberg von 
allen Seiten abzuschneiden. Falls diese Situation eintreten sollte, so werden 
wir trotzdem mit ungebrochenem Willen daran festhalten, auf unserem Land zu 
bleiben. Deshalb arbeiten wir jetzt intensiv daran, um sicher zu stellen, dass 
der „Tent of Nations Insel“ die nötigen Mittel für eine selbständige Existenz 
zur Verfügung stehen. Wir müssen juristisch auch weiter kämpfen, um einen Zugang 
von und nach Bethlehem für uns und für unsere Gäste zu sichern. Dabei brauchen 
wir Ihre und Eure kräftige politische Unterstützung. Ich werde Sie und Euch über 
unsere Situation regelmäßig informieren.
In diesem Jahr 
ebenso wie auch in den vergangenen Jahren haben wir die Infrastruktur auf dem 
Weinberg verbessert. Nun haben wir Solarstrom und genügend Zisternen, um 
Regenwasser zu speichern. Wir haben im September eine kleine Weinpresse  
gekauft und hoffen, ab dem nächsten Jahr beginnen zu können, Wein vom Weinberg 
zu produzieren. Um Wasser zu sparen, haben wir vier Komposttoiletten gebaut.
In den kommenden 
Wochen erwarten wir wie jedes Jahr Gruppen und Einzelpersonen aus den USA, 
Europa, Israel und Palästina, die bei der Baumpflanzaktion helfen wollen. Anfang 
November haben wir wieder begonnen, neue Felder für unsere Baumpflanzaktion zu 
kultivieren und vorzubereiten. Das Ziel für dieses und das nächste Jahr ist, 
3000 neue Bäume zu pflanzen. Zudem wollen wir mehr Produkte vom Weinberg 
verkaufen. Ganz herzlichen Dank an alle, die für Bäume gesponsert haben und noch 
sponsern wollen.
Ferner haben wir 
einen Geschenkladen mit diversen Kleinigkeiten und Produkten  vom Weinberg 
auf der Farm eröffnet. Der Erlös vom Einkauf der Besucher bedeutet für uns eine 
Hilfe, die zur Selbständigkeit unserer Farm und des Projektes beitragen soll.  
Das Frauenprojekt 
Bent Alreef  läuft ganz gut. Verschiedene Kurse wurden angeboten und waren 
sehr gut  besucht. Jihan hat nun einen Jahresplan erstellt, der neben 
Computer- und Englischkursen Angebote von Workshops und anderen Aktivitäten 
beinhaltet. Wir haben mit der landwirtschaftlichen Schulung für Frauen begonnen. 
Bent Alreef  braucht Frauen, die im Projekt helfen können. Mehr Infos sind 
zu finden unter 
www.tentofnations.org
Tent of Nations  
ist immer sehr erfreut, die vielen Gruppen und Besucher willkommen zu heißen, 
die ständig kommen und gehen, um unseren Weinberg und das Land kennen zu lernen. 
Bis heute haben uns 4756 Gäste aus verschiedenen Ländern besucht. Es wäre schön, 
wenn sich die Anzahl der Gäste für nächstes Jahr verdoppeln würde. 
Auch viele 
Volontäre haben im Projekt gearbeitet. Ganz herzlichen Dank an die Zivis und an 
alle Volontäre, die mitgeholfen haben.
Wir wollen Sie 
und Euch herzlich danken für die Begleitung im Jahr 2010 und für die finanzielle 
Unterstützung unserer Arbeit. Hier sind unsere Projekte für das Jahr 2011, Sie 
sind herzlich willkommen diese Projekte zu unterstützen:
1. Einmalige 
Finanzhilfe für die Infrastruktur, eine Hilfe zur Selbsthilfe:
-      Erste 
Hilfe Raum                                
     800 Euro 
-        
Werkstatt                                            
12,000 Euro
-        
Neue 
Küche                                        
 5,000 Euro
-        
Gerichtskosten                                
  14,000 Euro
2. Wir suchen 
Sponsoren für unsere Programme für 2011:
Baumpflanzaktion      
10 Euro für einen Baum
Sommercamp:          
150 Euro für  ein Kind für zwei Wochen
Frauenarbeit             
200 Euro für jedes Semester
Tierfarm:                    
  20 Euro für ein Tier für einen Monat. 
Unsere Vision ist 
die Einrichtung eines Mini Berufsausbildungs-Zentrums mit verschiedenen 
Bildungs- und Praxis-Kursen für Jugendliche und Kinder. Am Anfang liegt der 
Schwerpunkt  im Bereich Landwirtschaft und dann bei alternativen Energien, 
wir haben schon mit den ersten Plänen begonnen. Es soll die Möglichkeit 
bestehen, das ganze Angebot zu erweitern. 
Unser Ziel ist, 
das Projekt Tent of Nations innerhalb von 3 bis 5 Jahren in die totale 
finanzielle Unabhängigkeit zu führen. Wir laden Sie und Euch ein, das Projekt 
weiterhin zu unterstützen, denn dies bedeutet für uns eine Hilfe zur 
Selbsthilfe. 
Wir wollen an 
unseren Visionen festhalten, vorwärts schauen, auf das beste hoffen aber auch 
realistisch bleiben und in kleinen Schritten weitergehen. 
Unabhängig von 
der politischen Situation wollen wir fortfahren, die neue Generation auf eine 
bessere Zukunft  vorzubereiten und Menschen motivieren, eine aktive Rolle 
in ihrer Gesellschaft zu spielen. Wir wollen stets die Hoffnung am Leben 
erhalten, unsere Stimme für Gerechtigkeit erheben,  die Friedensbotschaft 
weiter geben und immer wieder sagen:
“ wir weigern 
uns, Feinde zu sein“. Glaube, Hoffnung und Liebe sind die Fundamente unserer 
Arbeit.
Zum Schluss 
möchte ich allen an diesem Projekt Beteiligten ganz herzlich für die Begleitung 
sowie die ideelle und finanzielle Unterstützung danken.
Ganz herzlichen 
Dank für diese Hilfe, die  zur Selbsthilfe führt. Herzlichen Dank für Ihre 
und Eure Solidarität und einen guten Start ins Jahr 2011.
Ihr und Euer
Daoud Nassar
Tent of Nations
Menschen bauen 
Brücken
31Dezember 2010.
Daoud Nassar
Director
Tent of Nations 
–People Building Bridges-
Tel: +972 (0)2 274 30 71
Fax: +972 (0)2 276 74 46
E-mail: 
dnassar@tentofnations.org
E-mail: 
info@tentofnations.org