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Rotes Tuch( Rad Rag--Kolumne   von Gideon Spiro  : Unterseeboote, Mordechai Vanunu

 

 

Worte die von Yesh Gvul (Es gibt eine Grenze) bei der alternativen  Fackelanzündungs-

 

 Zeremonie am 22. April  2015  gesagt wurden.

Vor ein paar Tagen las ich in den Nachrichten, dass Israel  das fünfte U-Boot aus Deutschland übernommen hat. Wie seine Geschwister ist dieses U-Boot  mit atomaren Raketen ausgerüstet. Und ich frage mich, ob die Bundeskanzlerin Angela Merkel sich jemals gefragt hat, warum so ein kleiner Staat wie Israel mit Atomwaffen bewaffnet werden muss, die von U-Booten getragen werden müssen. Die deutsche Hand, die Israel bewaffnet, sabotiert die andere Hand, die den Iran daran hindert, solche Waffen anzuschaffen. Der Weg in den Iran  geht über Dimona. Entweder werden wir alle Nuklearwaffen haben, die ich  für eine Region nicht empfehlen würde, die so unberechenbar wie die unsrige ist oder wünschenswerter oder keiner sollte sie haben. Jemand müsse der Kanzlerin  erklären, das Anfachen eines nuklearen Krieges im Nahen Osten ist kein geeigneter Weg, den Holocaust  wieder gut zu machen. Da keiner von uns nukleare Unterseeboote haben will.

Wenn  nukleare U-Boote nicht genug, kommt der Oberste Gerichtshof mit seiner eigenen Stinkbombe: Ich verweise  dabei an seine Unterstützung für das Boykottgesetz, das verbietet, zum Boykott, gegen Israel aufzurufen oder jede Territorialkontrolle. Dies ist nicht nur ein schwerer Verstoß auf die Redefreiheit, ja noch schlimmer: der Oberste Gerichtshof setzt sein Siegel auf die Besatzung und  die Kriegsverbrechen und das Apartheid-Regime. Es ist ein weiterer Schritt in Richtung des rechten Flügels. Das Gericht stellt sich selbst mit einer grauenvollen anti-demokratischen Vergangenheit an. Der Richter, der diese verachtenswerte Regel aufschreibt ist Hanan Meltzer, der bis zu einer Ernennung zum Obersten Gerichtshof ein Mitglied der LaborPartei war. Ich schrieb ihm, dass er wie ein miserabler Mapainik handle, der in noch gottverlassenere Teile des Likud-Gebietes wandle. Ich werde weiter zum Boykott Israels aufrufen, bis die Schande der Besatzung und der Apartheid verschwunden sind.

Ich bin mit Sorge und Scham erfüllt, wenn ich an die brutale und rassistische Behandlung  der israelischen Regierung von Flüchtlingen und Asyl Suchenden denke. Ich bin ein Flüchtling aus Nazideutschland, der ins Mandatsgebiet Palästina kam, historisch gesehen nur Minuten vor dem Ausbruch des 2. Weltkrieges. Mit welcher Eile vergaßen die israelischen Behörden das Schicksal der jüdischen Flüchtlinge, die bewegende Geschichte des Schiffes MS Louis, das nach dem Kristallnacht-Pogrom Tausende flüchtende Juden mit sich brachte, die Zuflucht suchten. Es segelte nach Cuba – aber die Regierung von Cuba  weigerte  sich, sie aufzunehmen. Der Hilferuf an die USA weigerte sich auch. Da es keine Alternativen gab, kehrte das Schiff nach Europa zurück, und viele seiner Passagiere wurden in den Todeslagern ermordet. Ich glaube kein einziges Wort der feinen Phrasen, die unsere Führer beim Holocaust-Gedenktag von sich gaben. Die Lektionen (der damaligen Zeit) sind nicht gelernt worden. Es ist nur eine Schau, um Geld und Waffen zu bekommen.

Erlaubt mir mit einer persönlichen Note zu schließen.

2015 ist das 80 Jahr meines Lebens und ich schaue mit Befriedigung und Zorn zurück: Befriedigung auf meine vielen Jahre meiner Aktivitäten und mit Zorn, dass es mir nicht gelungen ist, das Königreich der Besatzung nicht gestürzt zu haben. Ich reiche die Fackel  meinen Kindern und Enkelkinder und meiner Partnerin weiter – in der Hoffnung, dass sie damit einverstanden sind. Es bleibt noch eine Menge Arbeit zu tun, um die dunklen Kräfte des israelischen Faschismus zu stürzen. In dem Jahrzehnt meiner Aktivitäten bin ich wunderbaren Menschen begegnet, Arabern und Juden und Mitgliedern vieler Nationen – alle  waren Friedensliebende  und Anhänger von Gleichheit. Wir sind nicht allein.

Ich zünde die Fackel  der Ehre der Ruheständler an, die ihr Leiden nicht zur Ruhe kommen laßt und die weiter teilnehmen, jeder auf seine Weise und soweit er kann – im Kampf um  ein Israel für all seine Bürger und um die Ehre von Mordechai Vanunu, den die Regierung Israels weiter foltert. Wenn die Vision  der trockenen Knochen des Propheten Hezekiel  wahr wird, dann werden wir eine Vereinigung der Klassen in weiteren hundert  Jahren haben. Lasst uns hoffen, dass jene Zeit eine bessere Zeit sein wird.

(dt. Ellen Rohlfs)