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UN Büro:  45% mehr Hauszerstörungen in Ostjeerusalem

 

Roni Sofer, und Ronen Medizini, Ynet- Israel-Nachrichten, 22.12.2010

 

 

Ein UN-Angestellter drückte am Mittwoch seine Sorge aus, dass in Ost-Jerusalem immer mehr Häuser zerstört werden – um 45%.

Maxwell Gaylard, der UN-Koordinator für Humanitäres für die palästinensischen Gebiete besuchte ein Haus in Ras Al-Amoud, in Ostjerusalem, das von den Sicherheitskräften zerstört wurde, weil es illegal gebaut worden sei.

 

Gaylard veröffentlichte ein Statement, in dem es heißt, dass während des letzten Jahres das Zerstören von Häusern um 45 % zugenommen habe. Das bereitet hinsichtlich Israels Verpflichtungen gegenüber dem Völkerrecht große Sorge. Er sagte, dass 13 Bewohner des Hauses sich keine andere Wohnung leisten können. Das sei besonders bedrückend.

Diese Aktionen haben einen ernsten sozialen und wirtschaftlichen Einfluss auf das Leben und Wohlergehen der Palästinenser, und ihre Abhängigkeit von humanitärer Hilfe wächst.

Die Position der UN bleibt nichts anderes übrig, als der Regierung Israels zu sagen, dass sie sofort Schritte unternehmen solle, um mit dem Zerstören und Vertreiben in der Westbank und in Ostjerusalem aufzuhören.

 

„Jüdische Militia  arbeitet in Jerusalem“

Das Problem Jerusalem verursachte  am Mittwoch morgen bei einem Treffen des Komitees für Innere Angelegenheiten des Knessetkomitees eine Kontroverse. Der Jerusalemer Polizeikommandeur des Distrikts Aharon Franco gab zu, dass Steinewerfer in der Hauptstadt nicht völlig verhindert werden können.

Wir reduzieren es schon sehr, aber ganz können wir es nicht verhindern,“ sagte  er zu MKs, die  bei dem Treffen anwesend waren, bei dem es um die Verhinderung von Krawallen an heiligen Stätten geht.

„Bis vor kurzem gab es  rund 500 solcher Vorfälle in einem Jahr, und wir haben gegen 70 Palästinenser Anklagen erhoben,“ sagte Franco.

Aber MK Israel Hasson (Kadima) war unzufrieden. „Ich kam  sehr besorgt hierher und ich werde in einem fast hysterischen Zustand gehen,“ sagte er. “Wir können Jerusalem und die Klagemauer nicht in  solch einer Situation akzeptieren.“

MK Jamal Zahalka (Balad) hatte eine Erklärung und sagte: Die Palästinenser in Jerusalem werfen Steine, weil sie so frustriert sind. „Sie sehen, wie die Juden versuchen, ihnen die Stadt wegzunehmen und sie auf ihre Kosten zu judaisieren,“ sagte er.

Als Antwort auf ein Angebot, einen Beobachtungsposten in dem Stadtteil einzurichten, sagte Zahalka: „Jüdische Milizen arbeiten schon in Jerusalem, wie die Wächter des Hausministeriums in Silwan.“ MKs vom rechten Flügel antworteten auf diesen Kommentar und nannten ihn „einen Feind Israels.“

„Ich bin seit 4000 Jahren in Jerusalem – mach dass du weggehst!“ schrie MK Arieh Eldad (Nationale Union). Er wurde als ‚rassistischer Faschist’ als Antwort benannt.

Aber Eldad fuhr fort: „Die Polizei ignoriert die wahren Schuldigen hinter den ‚Steinewerfern und dem Feuerbombenterror’, deren Identität er aber nicht beschrieb.

‚Da ist eine führende Hand hinter den Aufrührern. Dies ist nicht die lokale Initiative von ein paar eigenwilligen Teenagern. Israels Souveränität muss in Jerusalem, seiner Hauptstadt, voll durchgeführt werden, um die Araber daran zu hindern, sie zu übernehmen.’

 

(dt. Ellen Rohlfs)