Israel Palästina Nahost Konflikt Infos

Harvard-Professor ruft  zu genozidalen Maßnahmen auf, um die Geburtenrate der Palästinenser zu beschränken.

Electronic Intifada  22.2.2010

 

Martin Kramer,ein Stipendiat/ Mitarbeiter des Weatherhead Zentrums für Internationale Angelegenheiten der Harvard-Universität hat den Westen aufgerufen, Maßnahmen zu ergreifen, um die Geburtenrate der Palästinenser in den Griff zu bekommen; es ist ein Vorschlag, der der internationalen rechtlichen Definition  eines Aufrufs zum Genozid zu erfüllen scheint.

 

Kramer, der auch ein Mitarbeiter am einflussreichen Washington-Institut für Nahost-Politik ist, rief  Anfang dieses Monats in einer Rede bei der Herzlia-Konferenz  dazu auf. Ein Video davon ist auf seinem Blog („Überflüssige junge Männer“  7.2.2010)  ( vgl Dr. Heinsohn, Uni Bremen !! ER)

In der Rede wies Kramer die allgemeine Ansicht zurück, dass islamistische „Radikalisierung“ durch die US-Politik verursacht sei, wie z.B. die Unterstützung Israels oder die Unterstützung von  despotischen Diktatoren. Er legte dar, dass  Radikalisierung zur Demographie muslimischer Gesellschaften wie dem Yemen, dem Irak, Afghanistan und im von Israel besetzten Gazastreifen gehört. Zu viele Kinder, so behauptet er, führen zu   vielen „überflüssigen jungen Männern“, die dann gewalttätige Radikale würden.

Kramer schlug vor, dass die Zahl der palästinensischen Kinder, die im Gazastreifen geboren werden, bewusst eingeschränkt werden sollte. Er behauptet, dass dies schneller geschehen würde, wenn der Westen aufhört, die Palästinenser mit Flüchtlingsstatus weiter zu unterstützen.

Wegen der  israelischen Blockade  ist nun die große Mehrheit der Palästinenser in Gaza von der UN-Lebensmittelhilfe abhängig. Weder die UN noch irgendwelche andere NGOs versorgen Palästinenser mit  speziellen vorgeburtlichen Subventionen. Kramer scheint jede humanitäre Hilfe mit  Ansporn zur Vermehrung gleich zu setzen.

Er fügt hinzu: Israels augenblickliche Sanktionen gegenüber dem Gazastreifen haben ein politisches Ziel – das Hamas-Regime zu stürzen – aber wenn sie auch Gazas Begeisterung für  das Bevölkerungswachstum  bremsen würde – und das scheint so zu sein, das könnte die Kultur der Märtyrer brechen, was ja einen ständigen Vorrat überflüssiger junger Männer erfordert. Dies würde das Problem der islamischen Radikalisierung an seiner Wurzel fassen.

 

Die UN-Konvention zur Verhinderung und Strafe des Verbrechens von Genozid, die 1948 nach dem Nazi-Holocaust geschaffen wurde, definiert Genozid  auch mit Maßnahmen, die beabsichtigen, Geburten einer spezifischen nationalen, ethnischen, rassischen und religiösen Gruppe einzuschränken.

Das Weatherhead-Zentrum von Harvard beschreibt sich selbst als das größte internationale Forschungszentrum innerhalb der Harvard-Uni für Kunst und Wissenschaften. Außer seiner Position bei Harvard und WINEP ist Kramer noch  designierter Präsident des Shalem College in Jerusalem einem ultra- rechten zionistischen Institut, das danach strebt, „das Kolleg des jüdischen Volkes zu werden“.

Pro-Israel-Redner aus den USA nehmen oft an der Herzlia-Konferenz teil, einer einflussreichen jährlich stattfindenden Versammlung von Israels politischem und militärischem Establishments … Es war das erste Mal auch ein palästinensischer Offizieller dabei: Salam Fayyad, ernannter Ministerpräsident der Palästinensischen Behörde in Ramallah.

 

Kramers Aufruf, palästinensische Geburten zu verhindern, reflektiert eine seit langer Zeit bestehende israelische und zionistische Sorge über die  sog. „demographische  Bedrohung“ Israels, da die Palästinenser, wenn man die besetzten Gebiete dazu nimmt, bald gegenüber den israelischen Juden in der Überzahl sind.

Solche extreme rassistische Ansichten sind  auf der Herzlia-Konferenz in der Vergangenheit

schon mehrfach geäußert worden. Dr. Yitzhak Ravid, ein israelischer Regierungsrüstungsexperte, rief Israel auf, eine strengere Politik der Familienplanung in Bezug auf seine muslimische Bevölkerung von etwa 1,5 Millionen palästinensischer Bürger in Israel durchzuführen.

 

(dt. Ellen Rohlfs)