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Das systematische Erschießen von Jungen bei der Arbeit im Gazastreifen durch Scharfschützen der Israelischen Besatzungsmacht
Dr. David Halpin
http://www.globalresearch.ca/index.php?context=va?aid=22879
Einführung
Die absichtliche Verletzung
von Gliedern von 23 Jungen
mit Hochgeschwindigkeitswaffen
ist von Defence for Children International-Palästina (DCI-P) seit März
2010 aufgezeichnet und beschrieben wurde. Einige der Fakten wurden in nationalen
Zeitungen veröffentlicht. Diese barbarischen Akte widersprechen dem
internationalen und dem nationalen Recht – doch gibt es keine juristischen
Reaktionen. Die Sozialberufe sehen das physische und psychische Leiden von
denen, die leiden. Sie sollten an
der Spitze derjenigen stehen, die dazu aufrufen, dass diese Grausamkeit umgehend
gestoppt werde. Die politischen Führer haben es versäumt zu handeln. Die Genfer
Konvention-Akte 1957, die von zentraler Bedeutung ist, um Kriegsverbrecher in
Großbritannien zur Verantwortung zu ziehen, ist entkräftet worden.
Der größte Teil
der 1,5 Millionen –Bevölkerung im Gazastreifen ist verarmt. Die Hälfte
sind Flüchtlinge aus dem Mandatsgebiet. Mehr als 50% der männlichen Bevölkerung
ist ohne Arbeit. Der Gazastreifen ist seit Jahrzehnten isoliert und besetzt. Ein
Handelshafen war 2000 gebaut, aber von Israel bombardiert worden. ( auch der
Flughafen ER) Die Isolierung und
die Lahmlegung des Handels wurde durch die Belagerung seit März 2006 als Antwort
auf die Wahlen von Hamas in die Legislative verstärkt. Im Juni 2007 wurde dies
noch dadurch verstärkt, als die Hamas-Regierung einem Schlag der Fatahfraktion
unter Dahlan in Gaza zuvorkam. Das Elend wurde
mit der Operation Cast Lead , (27.12.08/17.1.09)
um ein vielfaches vergrößert. Dies war im Februar 2008 vorausgesagt
worden: „Wenn sich der
Qassambeschuss vermehrt, und die Raketen eine größere Reichweite haben, werden
die Palästinenser selbst eine größere Shoah über sich bringen, weil wir dann all
unsere Macht benützen werden, um uns zu verteidigen,“ sagte Matan Vilnai, der
vertretende Verteidigungsminister im israelischen Armeeradio. Es gab ein
massives Bombardement, das 220 Erwachsene und Kinder in den ersten 15 Minuten
tötete. Dann folgte eine Invasion in großem Ausmaß. 1400 Menschen wurden getötet
und nahezu 5000 verletzt. Noch viel mehr wurden traumatisiert (Kinder verloren
ihr Sprechvermögen)
4000 Häuser wurden völlig
zerstört, fast alle Fabriken und 40 Moscheen. Die beiden strahlenden
naturwissenschaftlichen Blocks der islamischen Universität von Gaza wurden von
mächtigen thermobaric (?)
Bomben platt gemacht, was im ganzen Gazastreifen (360qkm) gehört wurde. Die
Belagerung ist seitdem noch drakonischer. Von
Zement, Ballast und Stahlstangen werden nur 5%
für den Wiederaufbau geliefert – unter dem Vorwand, man könnte Bunker (
für die Hamas) bauen. Beim gegenwärtigen Tempo wird es 78 Jahre dauern, bis Gaza
wieder aufgebaut ist. Schokolade, Schreibmaterial und vieles andere wird nicht
in den Gazastreifen gelassen. Über die 1000 Tunnel bei Rafah kommt zwar vieles
herein – Aber sie werden auch bombardiert und stürzen ein.
Der Mangel an Arbeit und die extreme Armut der großen Familien hat die
Jungen und Männer dahin gebracht,
in der
evakuierten Eli Sinai-Siedlung
und in der Industriezone in der Nähe des Erez-Kontrollpunktes nach
Zementbrocken und Schotter zu suchen. Die Fabriken der Industriezone sind
nach und nach durch israelische Bombardemens zerstört worden. Man kann
sie sehen, wenn man über Erez den Gazastreifen betritt. Ein Esel und eine Karre,
eine Schaufel, eine Hacke, ein Sieb, Muskeln und Mut sind die Werkzeuge. Der
Schutt wird dazu verwendet,
zusammen mit Beton, der reichlich durch die Tunnel importiert wird,
Zementblöcke herzustellen. Dutzende von Männern und Jungen machen diese Arbeit,
um ein paar Schekel zu verdienen –
und zwar im Schatten der bemannten Beobachtungstürme und
den Dronen über ihnen.
Die 23 Jungen, die zwischen
26.3.10 und 23.12.10 beschossen worden waren, sind unten auf der Tabelle
aufgelistet mit einigen Fakten:
Bei 18 Fällen gab es nur
einzelne Schüsse und keine Schüsse aus automatischer Waffe.
Die berichtete Entfernung
bei den meisten Fällen bestätigt, dass es die Waffe
eines Scharfschützen war.
Fast immer waren Dutzende
von andren Männern und Jugendliche dort an der Arbeit. Die Opfer wurden
herausgepickt.
In den meisten Fällen wurde
auf ein Bein gezielt. Wenn nicht das Bein das Ziel war, dann zielte der
Scharfschütze weiter nach oben in
die Seite, und der
Ellbogen … wurde getroffen.
Keiner der Arbeiter trug
eine Waffe bei sich. So stellten sie also keine Gefahr für die IOF dar.
Stattdessen waren ihre Rücken gebeugt bei dieser niedrigen Arbeit innerhalb
ihres Internierungslagers.
Die Geschichten erzählen oft
von der Bergung des verletzten Jungen durch Freunde oder Verwandte – und zwar
unter Beschuss. Dies war besonders während „Cast Lead“ der Fall. Oder die
Sanitäter wurden daran gehindert, zu den Opfern zu gelangen, so dass sie
starben. …
Keine der Kugeln konnte
gefunden werden. Deshalb ist das Kaliber und Typ derselben unbekannt.
Wie viele der Jungen
wieder voll oder teilweise funktionsfähig werden, kann ohne die
Röntgenaufnahmen nicht beurteilt werden. Bei einigen Fällen
ist mehr in Mitleidenschaft gezogen
worden und deshalb werden sie ihr Leben lang behindert sein.
In den Fällen 1 und drei
sind auch die Nerven verletzt…. Eine Behandlung dieser Verletzungen können im
Gazastreifen nicht vorgenommen werden. ….
Die Behandlung der
Verletzungen von ein oder zwei
dieser Jungen könnten mit einer
Amputation enden.
Fast alle Jungen waren
abgeschreckt worden oder es war ihnen verboten worden, im Bauschutt zu arbeiten.
Aber es gibt nur wenig oder keine andere Möglichkeit, hier Geld zu verdienen.
Das Schießen, um
Palästinenser zu verletzen und zu töten geht weiter. DCI-P, dass nach einer
UN-Studie im Gazastreifen zwischen Januar 2009 und August 2010 mindestens 22
palästinensische Zivilisten im zur
israelischen Grenze anschließenden Gebiet getötet und 146 verletzt wurden. Es
ist eine Zone, in der willkürlich scharf geschossen wird.
Mindestens 27 dieser Zivilisten waren Kinder. Diese Studie betont auch,
dass das Zielen auf Zivilisten nach dem Völkerrecht absolut verboten ist, egal
unter welchen Umständen.
Hier ein paar Zitate aus
den Geschichten, die etwas von der Armut, dem Leiden und dem Mut vermitteln:
„ Die drei
von uns wachen jeden Tag um halb sechs auf und gehen weg, um Schuttreste
zu sammeln. Wir sind nicht die einzigen, die diese Art Arbeit machen. Hunderte
von Jugendlichen zwischen 13 und 22 arbeiten mit uns trotz der Gefahr, weil wir
nahe an der israelischen Grenze sind.“ Awad W. (3)
„Die Arbeit
ist ermüdend und gefährlich. Israelische Soldaten
schießen manchmal auf uns und manchmal in die Luft, um uns
einzuschüchtern,“ erinnert sich Ibrahim. „Manchmal schießen sie auf die Karren,
die Pferde und die Esel, mit deren Hilfe wir den Schotter transportieren. Aber
wir müssen die Arbeit trotz der Gefahr tun, weil wir keine andere Arbeit haben.“
Ibrahim K. (4)
„ Mohammad wurde von seinen
Nachbarn beigebracht, die Vögel um den Wachturm zu beobachten: wenn sie
wegfliegen, solle er wegrennen. Das bedeutet, dass Soldaten im Turm hochklettern
und bald mit dem Schießen beginnen“. Mohammad M.
( 6)
„Sie töteten unsere drei
Pferde und einen Esel in vier Monaten und wir mussten das Geld, dass wir hier
verdienen, für neue Tiere ausgeben“…. „ sie legen sich auf den Bauch und zielen
auf uns, aber schießen nicht. Wir haben uns daran gewöhnt,“ sagt Mohammed S-
(11)
Dr. David Halpin, Autor,
Menschenrechtsaktivist, früher Orthopäde im Exeter-Krankenhaus/UK
dhalpin.infoaction.org.uk
(dt. Ellen Rohlfs)