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Was kommt als Nächstes:  -  ein binationales Endspiel in Palästina/ Israel

 

Jeff Halper

Februar 2017

In unserm Kampf für einen gerchten Frieden in Palästina/Israel befinden wir uns an einer prekären Straßenkreuzung. Es ist klar, dass die zwei-Staaten-Lösung tot oder vorüber ist, das Opfer der bewussten israelischen Politik der Siedlungen, Landraub und Israels Verweigerung, die Kontrolle  über das Leben der Palästinenser aufzu-geben.  Doch die Palästinenser, auf deren Spur wir folgen müssen, haben erst jetzt damit begonnen, Alternativen zu formulieren, hauptsächlich rund um die Vorstellung eines einzigen demokratischen Staates. Da wir uns selbst in einem politischen Kampf  befinden mit keinem Endspiel, für das wir eintreten gefährlich und selbst-zerstörerisch wäre. Es lädt nur dazu ein,  dass andere Kräfte in die Lücke  springen und ihre eigenen Agenden aufdrängen.

Die Notwendigkeit, ein gerechtes und ausführbares Endspiel zu formulieren ist auch dringend nötig. Der Fall von unterdrückerischen Regimen zeigt ein  Muster.  Die Apartheid Südafrika, die Sowjetunion, das Markos-Regime in den Philippinen, der Schah im Iran, Mubarak in Ägypten – alle scheinen überwältigend stark bis zum Ende gewesen zu sein und dann brachen sie plötzlich zusammen.  So könnte es auch gut mit Israels Besatzung sein.

Die Misserfolge von Kerrys Verhandlungen sind wahrscheinlich eine Kette  von Ereignissen, eher früher als  später, die  die politischen Möglichkeiten in jener Zeit nicht verfügbar sind.

Dies ist dann der Moment, wenn Palästinenser und kritische Israelis  in ernste Strategien eintreten, zusammen mit unsern internationalen Partnern.  Regierungen schaffen Konflikte, sie lösen sie nicht und sicherlich lösen sie sie nicht in Übereinstimmung mit dem internationalen Gesetz, den Menschenrechten oder dem Wunsch der Unterdrückten. Wenn wir – die Leute, die das betrifft – die Handelnden sein wollen, die unsere Zukunft bestimmen wollen,  müssen wir schnell damit beginnen eine Endphase des Konfliktes zu  formulieren.  Doch  Palästina/ Israel sind  eine zu kleine Einheit, um  all die besonderen  Probleme: Flüchtlinge, Wasser, Sicherheit, wirtschaftliche Entwicklung und Selbstbestimmung u.a.  Selbst wenn  Konflikte  in unserer Region verwickelt sind, müssen wir uns einen gerechten  Nahen Osten vorstellen, falls wir die Nacharbeit machen müssen. Der Umriss einer Vision und eines dargestellten Planes sollen hier  zu der  dringendsten Aufgabe beitragen.

(dt. Ellen Rohlfs)