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Israelische Polizei verbietet israelischen Aktivisten Westbankdörfer zu betreten

 

Yossi Gurwitz, 972mag.com

 

Israelische Polizei verteilte  Order, dass vier Westbankdörfer  für 13 prominente Aktivisten- Gruppen  als geschlossene militärische Zonen gelten: für Anarchisten gegen die Mauer, Ta’ayush und die Sheik Jarrah Solidaritätsbewegung. In den meisten Fällen wurden die Militärorder persönlich abgegeben; doch einige Aktivisten waren zufällig nicht zu Hause, sie wurden unter der Tür durchgeschoben. In einigen Fällen kamen Polizisten und schauten nach den Aktivisten an ihren alten Adressen, störten Familienmitglieder und Freunde, betraten Wohnungen ohne Gerichtsgenehmigung und nahmen Aufnahmen von denen, die da waren, ohne ihre Einwilligung …

Die Order, die für die Zeit von 8 Uhr früh bis 7 Uhr abends an jeden Freitag  vom September bis 4. März  für das ganze Dorf oder Teile von ihm gilt, betrifft die Orte Bilin, Nilin, Nabi Saleh und Kufr Qaddum. Es sind militärische Zonen, die nicht betreten werden dürfen. Dies sind die vier Dörfer, in denen Palästinenser die wöchentlichen Demonstrationen gegen die Mauer halten und denen sich regelmäßig israelische und internationale Aktivisten anschließen.

Die wöchentlichen Demonstrationen werden nach dem israelischen Militärgesetz als illegal erachtet, so wie jede Art von Protest oder Demo in der Westbank… Die Demonstrationen werden gewaltsam  von der israelischen Armee und Polizei mit Tränengas, Lärmgranaten, Gummikugeln und  scharfer Munition zerstreut. Die militärische Gewalt hat zum Tod von 28 Aktivisten geführt und zur Verletzung unzähliger anderer. Die palästinensischen Organisatoren und Teilnehmer bei diesen Protesten erfahren anhaltende Verfolgung, nächtliche Überfälle und lange Gefängnisstrafen , manchmal Administrativhaft.

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Die Polizeioperation scheint ein weiterer Versuch zu sein, die Bande zwischen Palästinensern und Israelis, die an Akten des Volkswiderstands teilnehmen, zu trennen.

Doch diese Order werden die  meisten Aktivisten, die sich den Palästinensern anschließen nicht abschrecken lassen, an den wöchentlichen Demos teilzunehmen.

 

(dt. und gekürzt: Ellen Rohlfs)