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Audrey Bomse, 29.5.2010
Nach enormen Druck von Seiten der griechischen Zyprioten, die Ihr Abkommen mit uns gebrochen haben, waren wir gezwungen, gestern unsere Parlamentsmitglieder und Aktivisten nach Famagusta auf der türkisch-zypriotischen Seite von Zypern zu bringen. Wir verbrachten den ganzen Tag damit, von einem Hafen zum anderen zu kommen, umgeben von Helikoptern und der Polizei. Unser Deal mit den zyprischen Offiziellen war fehl geschlagen und wir endeten wie Schachfiguren in einer politischen Seifenoper. Die zypriotischen Mitglieder des Parlaments, die so hart gearbeitet hatten, um für uns die Genehmigung zu erlangen, waren wütend. Die griechischen Parlamentsmitglieder sagten uns schließlich, wir sollten in den Norden gehen. Wenn sie könnten, würden sie dies tun. Die zypriotische Regierung sagte, „sie hätten so entschieden, weil sie ums Überleben kämpfen“, aber sie würden sich nicht dem Druck Israels beugen. Nachdem sie das sagten, beugten sie ihre Köpfe.
Wir machten einen Deal mit der zypriotischen Regierung, dass wir unsere profilierten Passagiere und Parlamentsmitglieder ohne Medien an Bord bringen. Wir würden unsere Schiffe nicht nach Zypern bringen. Wir würden kleine Boote nehmen, um zu unsern eigenen Schiffen zu gelangen, die jenseits der 12-Meilenzone liegen.
Die Behörden bestimmten, dass wir auch das nicht tun könnten. Im Wesentlichen sagten sie dass wir, selbst wenn wir mit kleinen Booten irgendwo von einem Hafen vom griechischen Zypern an Bord gingen, wir nicht von ihren territorialen Grenzen nach Gaza fahren könnten. 27 Leute sollten an Bord gebracht werden, einschließlich 9 Zyprioten und zwei Griechen. Keiner von ihnen konnte mit uns nach Norden - in den türkischen Teil – mitkommen.
Dann hatten unsere beiden Passagierschiffe zur gleichen Zeit ( 3.30) rätselhafte mechanische Probleme. Challenger 2 konnte 14 Passagiere zum IHH-Schiff weitergeben, dann „humpelte“ es in den Hafen von Limassol, nachdem es von zypriotischen Hubschraubern belästigt wurde, die uns verbaten, unser beschädigtes Boot in den Hafen zu bringen.
Unser anderes Boot, die Challenger 1 fuhr mit 16 Passagieren nach Famagusta; auch dieses Boot war beschädigt; irgendetwas mit dem Steuer war nicht in Ordnung.
Während dessen wurden wir gestern an der Nase herumgeführt. Wir starteten um 7 Uhr. Um 10 Uhr konnten wir nirgendwo an Bord gehen und unsere Boote waren außer Betrieb.
Aber wir haben alle das Gazafieber und keiner von uns will aufgeben.
Es hat uns den ganzen Tag gekostet, jemanden auf der türkischen Seite zu finden, der unsere Passagiere hinaus zur Flotille bringt, die geduldig fünf Stunden von Cypern entfernt wartet. Um 18 Uhr verließen uns 20 unserer Passagiere, um zur Flotille zu gelangen. Das schwedische und die drei deutschen Parlamentsmitglieder sind an Bord. Hedy Epstein ist nicht dabei und wir sind sehr traurig, dass sie wieder nicht in der Lage ist, mit nach Gaza zu kommen.
Die Flotille fuhr früh am Morgen und wird morgen Nachmittag ankommen. Wir haben durchgehalten … Sumud.
Greta Berlin, Mit-Begründerin der Free Gaza Bewegung