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Rabbiner, Priester und Iman predigen zusammen ….

 

Eli Ashkenazi, Haaretz Korrespondent, 3.12.08

 

Rabbiner Shlomo Didi kennt den See Genezareth gut. Als Rabbiner des Jordantals und Bewohner von Tiberias, hat Didi nicht nur Paare am Strand des Sees verheiratet, sondern hat an seiner Küste, die merkbar schrumpft, Gebete angeboten.

Am Montag hat Didi wieder um Regen gebetet – aber diesmal war er nicht allein. Mit ihm waren Jan Clark, eine Geistlicher der schottischen Kirche und Muhammad Dahamshe, der Iman von Kafr Kana.

„Ein gemeinsames Gebet berücksichtigt nicht die Unterschiede der Religionen,“ sagt Didi.

Es gibt einen Gott und wir sind alle Menschen, die  zum selben Gott beten.“

Der miserable Zustand des Sees Genezareth bedroht uns alle“, sagt Shimon Kipnis, der Hauptgeschäftsführer des Scots-Hotels, der das gemeinsame Gebet initiiert hat und an dessen Strand das gemeinsame Gebet stattfindet. „Wir sehen, wie sich die Küstenlinie zurückzieht und wie die Wasserhöhe sich der „schwarzen Linie“ nähert. Der Sinn dieses gemeinsamen  Tuns ist, alle Religionen zu einigen und ein gemeinsames Gebet an den Schöpfer des Universums zu richten, damit er uns mit einer Regensaison segnet.

Kipnis fügte noch hinzu, dass die Zusammenarbeit der  drei Religionen eines der Anliegen des Hotels sei und der Aufruf an die Geistlichen, die die drei Religionen vertreten, nur ein normaler und natürlicher Schritt gewesen sei.

„Sie nahmen meinen Vorschlag sehr gern an,“ sagte Kipnis.

Dutzende von Künstlern, die an diesem Ereignis am Strand teilnahmen, saßen am strand und malten den Gottesdienst.

 

„Regen ist ein Segen, der Freude bringt. Wir müssen darum beten,“ sagte Didi, der auch als Rabbiner in den Kibbuzim dient. Einige, die bei diesem gemeinsamen Gebetsgottesdienst dabei waren, erzählten am Montag, dass das Gebet des Rabbiners vor kurzem erhört worden sei: Es regnete.

„Wir hoffen, dass seine Gebete auch diesmal erhört werden.“

 

(Nach der Wasserbehörde ist die Wasserhöhe des Sees  um zwei Meter gesunken. Und man spricht von der schlimmsten Wasserkrise seit Jahrzehnten)

 

(dt. Ellen Rohlfs)