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Lynda Brayer,    4.1.10.
Ist es ein Zufall, dass 
während der letzten 5 Tage israelische F-16-Kampfflugzeuge Gazastadt bombardiert 
haben, während Panzer und Raketen andere Gebiete im Gazastreifen bombardierten? 
Es scheint auch, dass die Israelis versuchten, den Generalsekretär des 
Palästinensischen Widerstand Komitees ( PRC) 
zu ermorden. Während niemand getötet wurde, gab es extensiven Schaden der 
mit dem Schrecken verbunden ist, schon wieder bombardiert zu werden, eine 
Situation, die Furcht und Unsicherheit bei Kindern und Erwachsenen auslöst. 
Diese Angriffe scheinen mit dem Zeitpunkt des Gaza Freiheitsmarsches koordiniert gewesen zu sein, deren Teilnehmer verhindert wurden, als Gruppe über Rafah in den Gazastreifen hineinzukommen und sich den Palästinensern bei einem Solidaritätsmarsch anzuschließen, um gegen die anhaltende Belagerung zu protestieren. Diese Angriffe scheinen auch gegen die Erklärung von Kairo zu sein, die vom Gaza-Freiheitsmarsch verfasst worden war und die die Belagerung verurteilt und die Aufhebung fordert. Waren diese Aktionen gegen Gaza gezielt, um die ägyptische Regierung zu zwingen, den großen Marsch zu verhindern, und als Vergeltung gegen jene, die es wagten, die Wahrheit zu sagen und gegen die anhaltende mörderische Belagerung des Gazastreifens zu demonstrieren?
Mit andern Worten: hat das 
israelische Regime   Rhett 
Butlers berühmt-berüchtigte Antwort an Scalet O’Hara 
(in der Novelle „Vom Winde verweht“,) übernommen, wo er sich an sie 
wandte und sagte: „Ehrlich, meine Liebe , das ist mir scheißegal“. Will uns das 
israelische Regime damit sagen, dass der anhaltende Krieg gegen Gaza und das 
erstickende Leben dort alles Tatbestände sind, die nicht kommentiert werden 
sollten, über die Bemerkungen überflüssig sind und die nicht verurteilt, ja, 
möglichst nicht zur Kenntnis genommen werden sollten?
Trotz der ständigen 
Versuche, keine Vergleiche zu machen, kann ich nicht anders: ich werde 
an zionistische/Holocaust-Stimmen erinnert, die 
noch immer das Schweigen  
verurteilen, das durchschnittliche (deutsche) Bürger 
angesichts der Massenvernichtung der europäischen Juden während des 2. 
Weltkrieges pflegten. Ich höre immer wieder die Anklagen gegenüber Nicht-Juden, 
deren Schweigen es möglich machte, dass die Juden zur Schlachtbank geführt 
wurden – ohne Protest der Bevölkerung rund herum. Etc. etc. 
Für jene von uns, die sich 
noch an einiges in der Geschichte erinnern, denke ich, dass es nicht 
unangebracht ist, die Aufmerksamkeit auf das Schicksal zweier jüdischer Frauen 
aus Breslau zu lenken, die Philosophin Edith Stein, eine der Hauptassistentinnen 
des Philosophen Edward Husserl, einem Vorläufer 
von Martin Heidegger … Sie konvertierte 1922 zum römisch-katholischen 
Glauben und lehrte in katholischen Schulen und Instituten bis sie sich 
entschloss, 1933 Nonne im Karmeliterinnenkloster in Köln zu werden. 
Doch mit dem Hochkommen der Nazis und den Bedrohungen gegen Juden, 
siedelte sie mit ihrer Schwester Rosa, die auch konvertierte, in das 
Karmelkloster Echt in Holland um.
Am 20. Juli 1942 
veröffentliche die holländische Bischofskonferenz eine Erklärung, die in allen 
Kirchen verlesen wurde. Sie verurteilte den Nazirassismus und 
offensichtlich auch den Antisemitismus des Naziregimes. In einer 
Vergeltungsaktion befahl  der 
Reichskommissar des Nazi-Gouvernement des besetzten Holland Seyss-Inquart am 26. 
Juli 1942  die Verhaftung aller 
jüdischen Konvertiten, die bis dahin von der Deportation ausgenommen waren. 
Edith Stein und ihre Schwester Rosa wurden verhaftet und am 9. August 1942 nach 
Auschwitz  deportiert, wo sie 
umgebracht wurden.
Lynda Brayer ist 
israelische Menschenrechtsanwältin, die 12 Jahre lang Palästinenser vor dem 
israelischen Obersten Gericht verteidigte. 
( dt. und geringfügig 
gekürzt: Ellen Rohlfs)