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Die Kinder von Al-Hadidiya  sind nicht mehr hier

 

Daphne Banai, 2.August 2007 

 

Erinnerst du dich noch an den Al-Hadidiya-Stamm, Schafhirten, die in der Nähe der Roi-Siedlung lebten und die Anfang Mai von ihrem Land  evakuiert wurden? Wir gingen damals zu ihrem Platz neben der Quelle, von der das Wasser zu den Swimmingpools und in die grünen Gärten der Siedlungen fließt. Kein Tropfen dieses Wassers  - dieser  ursprünglich palästinensischen Quelle - erfrischt die trockenen Kehlen der legalen Besitzer dieses Gebietes – der Palästinenser. Aber der Platz war verlassen, und nur ein paar zerbrochene Spielzeuge und weggeworfene Medikamente lagen noch auf dem Land. Das war alles, was von einer Gemeinschaft von Menschen übrig war, die hier seit Jahren auf ihrem Lande lebten.

 

Wir wissen nicht, wo sie hingegangen sind, und es gibt keine Verbindung zu ihnen. Aus einem Brief von Amnesty, das sich um diese Angelegenheit kümmerte, erfuhr ich, dass sie zu einem in der Nähe befindlichen Stamm gezogen sind, zum Humseh-Stamm, Aber „der Hüter Israels schläft noch schlummert nicht“ (PS 121) und der lange Arm der Armee versuchte, sie auch von dort zu vertreiben. Grund: militärischer Schießübungsplatz.

 

Jeden Tag kommen einige Panzerfahrzeuge vorbei und drohen mit Haft, Strafen und zwangsweiser Räumung, wenn sie dort bleiben würden. Größtenteils zieht der stamm sonst im Juli und August in die nächst Stadt nach Tamun. Aber dieses Jahr haben sie Angst wegzugehen, damit nicht ihr armseliges Lager in ihrer Abwesenheit zerstört wird und sie dann gar nichts mehr haben, zu dem sie zurückkehren können.

Wie schon gesagt, erhalten sie kein Wasser aus der lokalen Quelle. Sie müssen es von weither holen. In dieser Woche wurde  ein Wassertank, der ihnen das Wasser bringen sollte, am Hamra –Kontrollpunkt konfisziert. Man stelle sich das mal vor, dass die Kinder bei der schrecklichen Hitze, die sich über dem Jordantal  ausbreitete, kein Wasser hatten. !!!

 

Sag mir, welches kranke Hirn denkt sich so etwas für 150 Menschen aus, zu denen Frauen, alte Leute, Kinder und Kranke gehören?

 

Die Koordinierungsverwaltung bestätigte Amnesty gegenüber, dass der Tankwagens konfisziert wurde und wiederholt die Bedingungen für seine Rückkehr.

Die Armee verlangt 4500 NIS für die Rückgabe des Tankwagens und natürlich die Verpflichtung, das Gebiet zu verlassen. Unterdessen sind Mitglieder des Stammes vor Durst gestorben.

(Aus dem Hebr. Marc Marschall; aus dem Engl. Ellen Rohlfs)